- Pöppelmann
- Pọ̈ppelmann,Matthäus Daniel, Baumeister, * Herford 3. (?) 5. 1662, ✝ Dresden 17. 1. 1736; trat 1686 in den Dienst des kursächsischen Oberbauamtes. Studienreisen im Auftrag des Kurfürsten August des Starken führten ihn 1710 über Prag nach Wien und Rom, 1715 nach Paris. 1718 wurde er zum Oberlandbaumeister ernannt. Seine Entwürfe für Schlösser in Dresden (1705 ff.) und Warschau (1713) blieben Projekte. Pöppelmanns Hauptwerk ist der 1711-28 ausgeführte Zwinger in Dresden, der zum Rokoko überleitet. Die Anlage besteht aus zweigeschossigen Pavillons, die durch niedrige Galerien mit stark akzentuierten Torbauten verbunden sind. Das Elbschloss Pillnitz (1720-24), ebenfalls ein Pavillonbau mit Galerien (Wasser- und Bergpalais), zeigt den Einfluss ostasiatischer Kunst.Weitere Werke: Taschenbergpalais in Dresden (1707-11, Mittelpavillon 1712; 1945 ausgebrannt, 1992-95 als Hotel wieder aufgebaut); Weinbergkirche in Dresden-Pillnitz (1723-27); Umbau des Jagdschlosses Moritzburg (1723-36, mit Longuelune u. a.); Augustusbrücke in Dresden (1727-31; 1907 abgebrochen, heutiger Bau von Wilhelm Kreis); Erweiterung des Japanischen Palais (1727 ff., mit Z. Longuelune u. a.).H. Heckmann: M. D. P. u. die Barockbaukunst in Dresden (1986);M. D. P. 1662-1736. Ein Architekt des Barocks in Dresden, Ausst.-Kat. (Dresden 1987);M. D. P., hg. v. H. Marx, Ausst.-Kat. (1990);M. D. P. 1662-1736 u. die Architektur der Zeit Augusts des Starken, hg. v. K. Milde (1991).
Universal-Lexikon. 2012.